Singen für die Gesundheit
Der gesungene Ton als Mittel zur Förderung der Gesundheit ist keine Erfindung der heutigen Zeit, sondern steht in einer langen Tradition. Bei vielen Völkern gehörte das Wissen um die Heilkraft der Töne ganz natürlich zum geheimen Wissen ihrer Schamanen und Medizinmänner. Und in der Yoga-Tradition Indiens existiert unter vielen anderen auch der Weg des Nada-Yoga, der Yoga-Weg des Tons.
Leider ist dieses heilige Wissen im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verschwunden. Vemu Mukunda kommt der Verdienst zu, die verbliebenen Reste in den Beständen seiner Kultur aufgespürt und ans Tageslicht gebracht zu haben. Er hat in den Heiligen Schriften und geheimen Texten seiner Heimat Hinweise und versteckte Fakten gefunden, aus denen er sein Nada Brahma System gebaut hat. Damit hat er den wahrscheinlich letzten Rest des Wissens um die Heilkraft der Töne vor dem endgültigen Untergang gerettet.
Auch wenn der Anknüpfungspunkt für die heutige Tonlehre aus dem indischen Kulturraum stammt, ist die Wirkkraft des gesungenen Tons dennoch absolut überkulturell. Da es sich um eine physikalische Kraft handelt, wirkt sie unabhängig von Zeit und Kultur. Für einen Singenden ist es nicht notwendig, den intellektuellen Überbau zu kennen oder den spirituellen Hintergrund zu begreifen. Die Erfahrung zeigt, dass die transformierende Kraft der Töne jederzeit und an jedem Ort für jeden Menschen spürbar sein kann.
Narada
Nach vedischem Verständnis entspringt die gesamte Schöpfung einer einzigen Quelle, brahman. Im Naradiya Shiksha ist überliefert, dass der Ton jene Urkraft ist, aus der alles Erschaffene entstanden ist und der die gesamte Schöpfung durchdringt. Überbringer dieses Wissens war Narada, ein großer Rishi und Weiser, der als Götterbote zwischen den Welten vermittelte, damit das Heilige Wissen von der Kraft der Töne offenbart und in allen Welten verbreitet werden konnte. Vemu Mukunda erzählte diese Begebenheit folgendermaßen:
Narada erhielt von Brahma den Auftrag zu erforschen, warum in seiner Schöpfung so viel Unzufriedenheit und Dunkelheit herrscht. Daraufhin zog Narada durch alle Sieben Welten und kehrte mit der Nachricht zurück, dass die Ursache darin läge, dass die Bewohner der Welten das Wissen um ihre eigene Göttliche Natur verloren haben. Er bat Brahma, ihm ein Mittel zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe sich die bestehende Unordnung beseitigen ließe und sich alle Wesen ihres Göttlichen Ursprungs rückerinnern könnten. Daraufhin unterwies ihn Brahma in das Heilige Wissen um die Kraft der Töne und in die Kunst der Göttlichen Musik. Dieses Wissen trug Narada weiter zu den Gandharvas (Halbgötter, Kenner der Heilkunde), die es ihrerseits in allen Sieben Welten verbreiteten (Gandharva Shiksha). Auf diese Weise haben nun alle Wesen in allen Welten die Möglichkeit, sich über die Gandharvamusik ihrer wahren Göttlichen Natur zu erinnern.
Gandharvamusik
Ein aufmerksamer und sensibler Zuhörer kann auch heute noch Aspekte der Gandharvamusik in der Musik aller Kulturen hören, insbesondere in der südindischen Tempelmusik. Vemu Mukunda begriff sein Nada Brahma System als einen zentralen Aspekt des Wissens um die Heilkraft der Töne in der Tradition der Gandharvamusik. Er beschrieb die Tonlehre als ein Mittel für jeden Menschen, seine mentalen Anhaftungen aufzulösen und sich seiner innewohnenden Göttlichkeit gewahr zu werden.